logo

 10 DM - 800 Jahre Deutscher Orden (Jaeger-Nr. 451)

Bildseite - 10 DM - 800 Jahre Deutscher Orden - Jaeger-Nr. 451   
Wertseite - 10 DM - 800 Jahre Deutscher Orden - Jaeger-Nr. 451  
10 Deutsche Mark - 800 Jahre Deutscher Orden - Jaeger-Nr. 451
Lizenz CC BY-SA
 
   
Im Jahre 1190 wurde während der Belagerung von Akkon von deutschen Kaufleuten ein Feldlazarett gegründet. Aus der Gemeinschaft um dieses zunächst dürftige Hospital ging wenig später der Deutsche Orden (auch "Deutschritterorden" genannt) hervor. Die damalige Hauptstadt des Königreichs Jerusalem war für rund einhundert Jahre der Sitz des Hochmeisters des "Ordo Teutonicus". Nach deren Eroberung durch die "Sarazenen" residierte der Hochmeister anschließend in Venedig und später auf der Marienburg und in Königsberg.

Bereits in den ersten Jahrzehnten seiner Existenz gelangte der Deutsche Orden in den Besitz umfangreicher Ländereien in fast allen Teilen Europas. Im Hochmittelalter bestand für geraume Zeit sogar ein eigenständiger Ordensstaat. Durch kriegerische Auseinandersetzungen und verschiedene andere ungünstige Umstände setzte mit dem Beginn des 15. Jahrhunderts ein stetiger und lang anhaltender Machtverfall des Ordens ein. Dieser wandte sich nach dem Verlust beinahe seines gesamten Besitzes wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zu. Trotz diverser Versuche, den Deutschen Orden zu zerschlagen (u.a. durch Napoleon im Jahre 1809 und die National-Sozialisten im Jahre 1938) überlebte die Organisation bis heute. Sie tritt in unseren Tagen unter dem Namen "Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem" auf. Der geistliche Orden mit Hauptsitz in Wien widmet sich vor allem der Betreuung und Pflege suchtkranker, behinderter und alter Menschen.

Anläßlich des 800jährigen Bestehens des Deutschen Ordens gab die Bundesrepublik Deutschland eine Silber-Gedenkmünze mit einem Nennwert von 10 D-Mark heraus. Diese zeigt auf ihrer Bildseite eine mittelalterliche Fahne mit dem Wappen des Deutschen Ordens sowie deren Schutzpatronin - der heiligen Maria mit dem Jesuskind. Diese Darstellung umgibt die Umschrift "800 JAHRE DEUTSCHER ORDEN 1190 - 1990". Auf der Wertseite ist der Bundesadler mit der Jahreszahl 1990, dem Münzzeichen "J" für die Prägestätte Hamburg, der Wertangabe sowie des Namens des herausgebenden Staates abgebildet. In den Rand der von Hubert Klinkel entworfenen Gedenkmünze wurden die Worte "ES BLEIB IN GEDÄCHTNIS SO LANG GOTT WILL" eingeprägt.

Die Auflage der Gedenkmünze "800 Jahre Deutscher Orden" beträgt 8.850.000 Stück, davon 450.000 in Spiegelglanz. Als Material fand eine Legierung aus 62,5% Silber und 37,5% Kupfer Verwendung. Die Münze wiegt 15,5 Gramm, ist 2,25 Millimeter dick und mißt 32,5 Millimeter im Durchmesser. Allein für diese 10-DM-Gedenkmünze wurden somit rund 85,7 Tonnen Silber verprägt.

Obwohl der Anlaß der Münzausgabe im Jahr 1990 datiert, wurde die 10-DM-Gedenkmünze "800 Jahre Deutscher Orden" erst am 4. September 1991 in den Umlauf gegeben. Grund war die 1990 erfolgte Währungsunion mit der DDR und dem folgenden Anschluß dieses deutschen Teilstaates an die Bundesrepublik Deutschland. Alle verfügbaren Prägekapazitäten wurden für die Produktion der zusätzlichen Kursmünzen benötigt. Erst mit rund einem Jahr Verspätung konnte mit der Herstellung der für den Zahlungsverkehr weniger bedeutenden Gedenkmünzen begonnen werden.

Die Gedenkmünze "800 Jahre Deutscher Orden" ist wohl eine der schönsten Münzen der 10-DM-Serie. Auf Grund der Rekordauflage bleibt sie aber vermutlich auch in Zukunft ohne hohen Wert. Dieser orientiert sich vorrangig am Preis der 9,6875 Gramm Silber, welche jede der Münzen enthält. Mangels Anreiz für Betrüger traten bisher auch keine Fälschungen oder Manipulationen der Gedenkmünze auf.



Mehr Informationen:

Die Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland (5 Deutsche Mark und 10 Deutsche Mark)
Die 10-DM-Gedenkmünzen aus 625er Silber (1987 - 1997)
Übersicht über Münzlegierungen