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 Die 10-DM-Gedenkmünzen aus 625er Silber (1987 - 1997)

10 DM - 750 Jahre Berlin - Jaeger Nr. 441   
Bildseite - 10 DM - 200. Geburtstag von Heinrich Heine - Jaeger-Nr. 466  
Die erste (oben) und die letzte (unten) 10-DM-Gedenkmünze aus der 625er-Silber-Serie  
Im Verlauf der 1980er Jahre war der Silberpreis deutlich gefallen. Dies ermöglichte es der Bundesrepublik Deutschland, die unbeliebte Serie der Magnimat-Gedenkmünzen zu beenden. Ab dem Jahre 1987 wurden Silber-Gedenkmünzen mit einem erhöhten Nennwert von 10 D-Mark herausgegeben. Diese Stücke wiegen jeweils 15,5 Gramm (±0,2 Gramm), messen 32,5 Millimeter im Durchmesser (+0,08 und -0,02 mm) und sind 2,25 Millimeter dick (±0,03 mm).

Die neuen Gedenkmünzen bestehen aus einer Legierung mit 62,5 Prozent Silber und 37,5 Prozent Kupfer, was einem Silbergehalt von 9,6875 Gramm pro Münze entspricht. Somit ist im Vergleich zu den Silber-Gedenkmünzen zu je 5 DM, welche bis 1979 verausgabt wurden, eine deutliche Münzverschlechterung zu verzeichnen. Enthalten die bundesdeutschen Gedenkmünzen der ersten Serie noch 1,4 Gramm Silber je DM (7 Gramm Silber je 5-DM-Münze), so sind es nun nur noch 0,96875 Gramm je 1 Deutsche Mark. Dennoch stellen die mit den Olympiamünzen vergleichbaren Gedenkmünzen ab 1987 eine bedeutende Attraktivitätssteigerung zu ihren unmittelbaren Vorgängern aus praktisch wertlosem "Blech" dar.

Die 10-DM-Serie von 1987 bis 1997 ist gekennzeichnet durch eine enorme Auflagenhöhe, welche nie zuvor und auch später nicht mehr erreicht wurde. Das machte seinerzeit eine Abgabe der Gedenkmünzen an jedermann und in fast jeder gewünschten Menge zum Nennwert möglich.

Die Prägezahl der Gedenkmünzen dieser Ära ist dabei jedoch recht unterschiedlich. Lag sie in stempelglanz bei den Münzen "800 Jahre Deutscher Orden" und "200 Jahre Brandenburger Tor" bei mehr als acht Millionen, sank sie bei den letzten Ausgaben um mehr als die Häfte auf immer noch reichliche drei Millionen Exemplare.

Auf diese Weise wurden so innerhalb der genannten elf Jahre 159,85 Millionen Gedenkmünzen in stempelglanz sowie 10,35 Millionen 10-DM-Münzen in PP mit einem Gesamtnennwert von mehr als 1,7 Milliarden Deutsche Mark herausgegeben. Gleichzeitig brachte man damit fast 1650 Tonnen Silber in Münzform unter das Volk - und nebenbei auch rund 990 Tonnen Kupfer. Die Kehrseite dieser expansiven Ausgabenpolitik ist der Umstand, daß diese Gedenkmünzen wohl auch in Zukunft keinen erwähnenswerten Sammleraufschlag entwickeln werden und ihr Preis immer nahe des Materialwertes liegen wird.

Der Rüchgang des Silberpreises hielt die ganzen 1990er Jahre über an. Ab dem Jahre 1998 war es daher möglich, vom Material her gesehen höherwertige Gedenkmünzen aus Sterlingsilber zu ebenfalls 10 Deutsche Mark zu prägen, welche die 625/1000er Silbermünzen ablösten.



Mehr Informationen:

Die Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland (5 Deutsche Mark und 10 Deutsche Mark)
Die 5-DM-Münzen aus Magnimat®
Die 10-DM-Gedenkmünzen aus Sterlingsilber
Übersicht über Münzlegierungen
Sterlingsilber