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 Der Konventionstaler

Konventionstaler waren Talermünzen, die nach einem eigenen speziellen Münzfuß geprägt wurden. Grundlage war der im Jahre 1750 in Österreich eingeführte Konventionsfuß (ein 20-Gulden-Fuß). Nach dem Konventionsfuß wurden 10 Taler mit einer Feinheit von 833/1000 aus einer Kölner Mark ausgebracht. Ein Konventionstaler entsprach somit genau zwei Gulden.

Österreich schloß im Jahre 1753 mit Bayern eine staatliche Vereinbarung ( = Konvention, daher der Name) zur Übernahme dieses Münzfußes auch in diesem bedeutenden süddeutschen Land. Das Land Sachsen übernahm ebenfalls den Konventionsfuß. Für einige Jahrzehnte wurde der Konventionstaler dadurch zur beherrschenden Münze im süddeutschen Raum.

Der bekannteste Konventionstaler ist mit großem Abstand vor allen anderen der Maria-Theresia-Taler. Dieser Taler war bis weit in das 20. Jahrhundert hinein ein gängiges Zahlungsmittel in vielen Ländern des Orients und in Nord- und Ostafrika. In einigen Gegenden der Welt wird diese Münze sogar noch in der heutigen Zeit verwendet.

In Deutschland verlor der Konventionstaler mit Beginn des 19. Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung. Zwar erschienen in Bayern und Sachsen noch bis in die 30er Jahre des 19. Jahrhunderts zahlreiche Gedenkmünzen (Geschichtstaler) im Konventionsfuß, aber die neue Grundlage für Talermünzen bildete mehr und mehr der 24 1/2-Gulden-Fuß. Lediglich Österreich prägte noch bis zum Jahre 1857 Konventionstaler im 10-Taler- bzw. 20-Gulden-Fuß. Mit dem Wiener Münzvertrag setzte sich dann endgültig der dem preußischen Taler entsprechende Vereinstaler durch.



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