logo

 10 Mark der DDR ● Gemeinsamer Weltraumflug von UdSSR und DDR (Jaeger-Nr. 1568)

10 Mark - Gemeinsamer Weltraumflug von UdSSR und DDR - Jaeger-Nr. 1568   
10 Mark - Gemeinsamer Weltraumflug von UdSSR und DDR - Jaeger-Nr. 1568  
10 Mark - Gemeinsamer Weltraumflug von UdSSR und DDR - Jaeger-Nr. 1568
Lizenz CC BY-SA
 
   
Am Abend des 26. August 1978 startete ein Raumschiff vom Typ "Sojus" vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan in den Himmel. An Bord waren der Oberstleutnant der NVA der DDR, Sigmund Jähn, und sein sowjetischer Kollege Walery Bykowksi. Für die DDR war dies ein großer propagandistischer Erfolg, denn es war sie, die den ersten Deutschen ins Weltall schickte. Da störte es auch nur wenig, daß die Landung der beiden Raumfahrer am 3. September 1978 recht unsanft verlief und Sigmund Jähn die Landekapsel mit leichten Verletzungen verließ. Dieses kleine Mißgeschick wurde offiziell einfach nicht erwähnt, um das inzwischen konstruierte Heldenbild des ersten deutschen Kosmonauten nicht mit einem unnötigen Makel zu behaften.

Neben zahlreichen Weltall-Souvenirs und Gedenkobjekten gab die DDR anläßlich dieses gemeinsamen Weltraumfluges mit der UdSSR auch eine Gedenkmünze zu diesem Thema heraus (Jaeger-Nr. 1568). Der Erstausgabetag der Münze war der 28. August 1978 und lag damit genau in der Zeit des Weltraumfluges. Da diese Gedenkmünze mit dem Nennwert von 10 Mark eine an die DDR-Bürger gerichtete wichtige Botschaft übermitteln sollte, war sie auch von Beginn an für den allgemeinen Zahlungsverkehr vorgesehen. Aus diesem Grund wurde als Material nur billiges Neusilber verwendet. Die von Rainer Radack und Erika Schöneberg entworfene Münze zum gemeinsamen Weltraumflug von UdSSR und DDR erreichte eine Prägeauflage von ca. 760.000 Stück. Darunter befanden sich 2.600 Exemplare in PP. Von den Stempelglanz-Münzen sind etwa 165.000 wieder eingeschmolzen worden. Die Gedenkmünze brachte 12,0 Gramm auf die Waage, maß 31,0 Millimeter im Durchmesser und hatte als Randinschrift die Wertangabe "10 MARK", welche viermal wiederholt wurde.

Die Medien der Bundesrepublik Deutschland begleiteten den Weltraumflug von Sigmund Jähn entweder mit Hohn und Spott oder ignorierten ihn ganz. Dieser Punktsieg des Ostens im Kampf der Systeme traf den Westen Deutschlands schwer und verminderte dort den Verkaufserfolg der entsprechenden Gedenkmünze erheblich. Dem Raumfahrer Sigmund Jähn war übrigens der Propagandarummel um seine Person höchst zuwider. Er mied die Öffentlichkeit bis zu seinem Tode im Jahre 2019. Nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung wurde er zum Wegbereiter für weitere deutsch-russische Weltraumaktivitäten.

Die Gedenkmünze zum gemeinsamen Weltraumflug von UdSSR und DDR besitzt in üblicher Erhaltung (vz) nur einen geringen Sammlerwert. Lediglich die wenigen PP-Stücke werden zu hohen Preisen gehandelt. Es existieren außerdem noch 16 PP-Exemplare einer Materialprobe in Silber. Diese sind aber auf dem normalen Sammlermarkt praktisch nicht erhältlich. Von der 10-Mark-Gedenkmünze zum Weltraumflug existieren keine bekannten Fälschungen.



Mehr Informationen:

Die Gedenkmünzen der DDR
Neusilber